PrimarWebQuest: Unterschied zwischen den Versionen

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Ausführlichere Informationen finden sich auf Wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/PrimarWebQuests
  
 
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Version vom 1. März 2015, 10:37 Uhr

Der Begriff PrimarWebQuest meint eine internetbasierte Unterrichtseinheit für Schüler in der Grundschule, in der auch mit Internetquellen gearbeitet wird. Dabei steht das Selbstbearbeiten von Aufgaben oder Themen mit Hilfe von vorsortierten Informationen im Internet im Zentrum. Schrittweise und strukturiert wird ein Thema erarbeitet und am Ende sollten die Schüler ihr Ergebnis in irgendeiner Art und Weise präsentieren. Meist wird in Gruppen zwischen zwei und vier Schülern gearbeitet.

Die Methode WebQuest wurde ursprünglich von Dodge & March um 1995 entwickelt. Doch wurden auf dem Weg zum PrimarWebQuest über Moser und Bescherer einige Veränderungen vollzogen. Die hier behandelte Form von PrimarWebQuest wurde eigens für die Anforderungen in der Grundschule von Christof Schreiber an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main im Rahmen des Projektes Lehr@mt angepasst.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung der PrimarWebQuest-Methode

Wie in der Tabelle[1] (unten) zu sehen ist, besteht das PrimarWebQuest aus fünf Stufen. Bescherers Abschnitte ‚Aufgabe‘ und ‚Vorgehen‘ sind im Schritt ‚Projekt‘ zusammengefasst. Im Unterschied zur WebQuest-Methode, wie sie von Bescherer genutzt wird, werden den Schülern auch keine unterschiedlichen Rollen zugeteilt. Ihnen ist in der Regel die Rolle des ‚Forschers‘ vorgegeben, da der Wechsel der Perspektive den Schülern der Primarstufe schwerfällt.

Dodge[2] Moser[3] Bescherer[4] Schreiber[5][6]
1. introduction Thema Einleitung Einleitung
2. task Aufgabenstellung Aufgabe Projekt
3. information/sources Ressourcen Vorgehen
4. process Prozess Quellen Quellen
5. guidance Evaluation Bewertung Anforderungen
6. conclusion Präsentation Fazit Ausblick

Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Methode von den Anfängen (Dodge), den ersten deutschsprachigen WebQuests (Moser), WebQuests zur Mathematik in der Sekundarstufe (Bescherer) hin zum PrimarWebQuest (Schreiber) für die Grundschule.

Die Struktur

Nicht nur Anzahl und Namen der Schritte haben sich verändert, sondern auch Inhalt und Aufbau des WebQuest an sich.

  • Einleitung: Die Einleitung bildet einen kurzen und verständlichen Einstieg in das Thema. Diese dient dazu, die Schüler zu motivieren und ihr Interesse am Thema zu wecken. Häufig wird hierfür ein Bezug zwischen Lebenswelt der Kinder und dem Inhalt hergestellt. Die Einleitung kann im Unterricht durch die Lehrkraft ergänzt werden.
  • Projekt: Die Projektbeschreibung erfolgt auf der Seite ‚Projekt‘. Die ursprünglichen Kategorien Aufgabe und Vorgehen[7] sind hier zusammengefasst. Dennoch ist die Aufteilung noch erkennbar, da zu Beginn ein kurz gehaltener Text die Aufgabe skizziert und in einer folgenden Tabelle die einzelnen Arbeitsschritte übersichtlich aufführt. Besonders wichtig ist die Unterteilung in einzelne Schritte, damit die Aufgabe insgesamt besser zu lösen ist. Um alle Teilaufgaben immer vor Augen zu haben, lassen sich die Arbeitsschritte nochmals über einen entsprechenden Button separat ausdrucken.
  • Quellen: Wie der Titel der Methode PrimarWebQuest schon nahelegt, werden grundsätzlich auch Quellen aus dem Internet genutzt. Allerdings sollten nicht nur Internetseiten zur Bearbeitung der Aufgabe genutzt werden. Auf einem Materialtisch kann von Kinderlexika über CD oder Materialien bis hin zu Zeitungen alles zur Verfügung gestellt werden. Prinzipiell ist jede Quelle denkbar, soweit sie erstens sinnvoll zur Erschließung des Themas passt, zweitens vorher ausgewählt wurde und für die Schüler direkt zu erreichen ist, sowie drittens für die Lerngruppe verständlich ist. Hier kann es für den Lehrer nötig sein, verschiedene Quellen der Lerngruppe entsprechend zu überarbeiten oder zu verändern.
  • Anforderungen: Unter diesem Punkt werden die Anforderungen an die Schüler kurz und verständlich formuliert, den Schülern transparent gemacht. Diese Anforderungen dienen als Grundlage für die Lerngruppen, sich selbst einschätzen zu können. Ihre eigenen Einschätzungen bezüglich ihrer Leistungen halten sie auf dem Bewertungsbogen fest, den sie sich direkt von der Anforderungsseite aus ausdrucken können. Er dient dann als Basis in einem Reflexionsgespräch mit dem Lehrer.
  • Ausblick: Aus Bescherers Fazit wurde im PrimarWebQuest die Kategorie Ausblick. Er sollte thematisch möglichst mit der Einleitung verknüpft sein und somit auch einen Ausblick auf die Lebenswelt der Kinder bieten. Dies kann in Form von weiterführenden Fragen oder durch Verweise auf die Anwendbarkeit der gemachten Ergebnisse geschehen. Als Angebot einer Binnendifferenzierung kann die Seite genutzt werden, wenn es den Schülern möglich ist, über einen weiterführenden Link Wissen zu vertiefen oder zu testen.

Didaktischer Hintergrund des PrimarWebQuest

Kurz gesagt, geht es bei PrimarWebQuest in erster Linie um selbstbestimmtes Forschen und die Möglichkeit, eigene Entdeckungen zu machen, wobei die Grundschüler in der Regel mit genau vorgegebenen Quellen arbeiten und Schritte für die Bearbeitung mehr oder weniger offen vorgegeben sind.

Gerber[8] spricht vom WebQuest als ein „didaktisches Modell, um sinnvoll mit dem PC zu arbeiten“. Man kann aber noch weitergehen und sagen, dass insbesondere die Arbeit mit und im Internet unter anderem über die Quellenauswahl sinnvoll gestaltet und angeleitet wird, wobei von allen Experten betont wird, dass es nicht um die Ausbildung der Kompetenzen zur eigenständigen Recherche im Internet geht.

Literatur

  • Bescherer, Christine (2005a): WebQuests – Mathematik im Internet erforschen. In: mathematik lehren. Heft 132, Velber: Friedrich Verlag, S. 20–23.
  • Bescherer, Christine (2005b) WebQuests als Lernumgebung für prozessbezogene Kompetenzen im Mathematikunterricht. In: B. Barzel & T. Leuders (Hrsg.): Computer, Internet & Co. im Mathematik-Unterricht, Berlin: Cornelsen Verlag, S. 107–116.
  • Dodge, Bernie (1997) Some Thoughts About WebQuests. Online unter: http://webquest.sdsu.edu/about_webquests.html [19. März 2013]
  • Gerber, Sonja: WebQuest – ein Konzept für sinnvollen Computer- und Interneteinsatz an Schulen. In: Online-News, Ausgabe 16, November 2003.
  • Langenhan, Julia & Schreiber, Christof (2012): PrimarWebQuest – Projektorientiertes Lernen mit dem Internet in der Primarstufe. Hohengehren: Schneider Verlag.
  • Moser, Heinz (2001/2008): Abenteuer Internet, Lernen mit WebQuests, Donauwörth: Auer Verlag.
  • Schreiber, Christof (2007a): Prima(r)WebQuests – WebQuests für die Grundschule modifiziert. In Computer und Unterricht. Velber: Friedrich Verlag H. 67, 38–40.
  • Schreiber, Christof (2007b): WebQuests für die Grundschule: Prima(r)WebQuest. Bei „lehrer-online“ veröffentlicht: http://www.lehrer-online.de/primar-webquest.php [19. März 2013]

Weblinks

Fußnoten

  1. Julia Langenhan & Christof Schreiber: PrimarWebQuest – Projektorientiertes Arbeiten mit dem Internet in der Primarstufe. Schneider Verlag. (2012)
  2. Bernie Dodge: Some Thoughts About WebQuests (1997)
  3. Heinz Moser: Abenteuer Internet. Lernen mit WebQuests. Auer Verlag, 2001.
  4. Christine Bescherer: WebQuests – Mathematik im Internet erforschen. In: mathematik lehren. Heft 132, Friedrich Verlag, 2005.
  5. Christof Schreiber: Prima(r)WebQuests – WebQuests für die Grundschule modifiziert. In: Computer und Unterricht. Friedrich Verlag, 2007.
  6. Christof Schreiber: WebQuests für die Grundschule: Prima(r)WebQuests (2007)
  7. Christine Bescherer: WebQuests – Mathematik im Internet erforschen. In: mathematik lehren. Heft 132, Friedrich Verlag, 2005.
  8. Sonja Gerber: WebQuest – ein Konzept für sinnvollen Computer- und Interneteinsatz an Schulen. In: Online-News, Ausgabe 16, November 2003.

Quellenhinweis

Ausführlichere Informationen finden sich auf Wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/PrimarWebQuests